Heute Morgen ging es für uns alle früh los. Nachdem wir um 6
Uhr geweckt wurden, fuhren wir schon kurz vor sieben zu unserer Partnerschule. Den
Unterricht, den wir in Kleingruppen begleiteten, begann um 7.30 Uhr. Die
Schüler zogen uns voller Begeisterung in ihre Klassenräume.
Der Beginn des Unterrichts unterschied sich vor allem durch Gesang
und Gebet. Wir waren beeindruckt und überrascht, mit welcher Leidenschaft und
Ernsthaftigkeit die Schüler dies taten. Selbst aus den benachbarten Zimmern
konnte man die Lieder der anderen Klassen hören.
Der Unterricht war ähnlich wie in Deutschland. Wir schrieben
teils sogar erste Tests und führten Gruppenarbeiten durch. Neben bekannten
Fächern wie Biologie, Französisch oder Chemie gab es auch Unterricht über
Business und Umgang mit dem Computer. Entgegen unseren Vorstellungen, war der
Unterricht teils sehr gelassen, jedoch immer respektvoll und diszipliniert. Bei
jeder Frage und Antwort stehen die Schüler selbstverständlich auf.
Im Gegensatz zu unserem Schulsystem endet die primary school
erst mit Klasse 6 und die darauf folgende secondary school beinhaltet die Klassen
7 bis 12 (Senior 1-6 Secondary).
Die größte Klasse besteht aus 60 Schülern. In den Klassen
herrscht teils ein recht großer Altersunterschied.
Die Klassenzimmer sind mit einfachen Holzbänken ohne Lehne ausgestattet,
auf denen man meist zu dritt sitzt (ziemlich unbequem und eng).
Häufig wurden wir gebeten, Deutsch zu unterrichten und etwas
über unser Land zu erzählen. Im Gegensatz dazu, brachten sie uns ein paar
Ausdrücke in Kinyarwanda bei. Einige von uns hatten gegen Ende des Tages ein
regelrechtes Wörterbuch in ihrem Block.
Zwischen den Unterrichtsstunden übernimmt immer ein Schüler
der Klasse die Aufgabe, alle im Überblick zu behalten. In der Pause (nach der
dritten Stunde) wurde für uns ungewöhnlich in großen Kreisen begeistert gesungen
und geklatscht- für uns in deutschen Schulen unvorstellbar.
Unser Mittagessen um 1 Uhr bestand aus einer großen Portion
Reis und Bohnen. Die nebenbei laufende Musik hat uns sehr gut gefallen (es
waren sogar einige bekannte, amerikanische Lieder dabei).
Danach haben wir verschiedene Clubs (AG´s) besucht. Es
standen English, Scouts, Red Cross, Environment und Survivor Club zur Auswahl. Neben
vielen Fragen an uns, waren sie sehr daran interessiert deutsche Lieder und
Spiele zu lernen. Im Englisch Club gab es verschiedene Diskussionen. Danach
haben wir ihnen „der Fuchs geht um“ beigebracht. Sie waren total begeistert von
einem so einfachen Spiel. Wir hatten sehr viel Spaß J
Mit einem gemeinsamen Filmabend haben wir unseren ersten
Schultag beendet. Obwohl diese freiwillige Aktion lange nach Schulschluss
stattfand, kamen alle in ihren Schuluniformen und füllten die gesamte Halle.
Nach dem Abendessen in Gatagara (mit Kochbananen und Fisch)
und einer Eindrucksrunde, zum Austauschen unserer Erlebnisse, waren wir dann
doch sehr müde.