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Donnerstag, 18. Juli 2013

15. Juli 2013

Heute brach der letzte Tag an. Nach dem Frühstück, bei dem wir eine Schülergruppe aus Kusel trafen, die wenige Tage nach uns nach Ruanda kamen, gingen wir zuerst zu einem Supermarkt, um die restlichen Einkäufe zu erledigen. Dort kauften wir unter anderem Maracujas, Tee, Kaffee und Baumtomaten. Anschließend besuchten wir zum zweiten und letzten Mal den Markt in Kigali, auf dem sogar noch mehr los ware als bei unserem ersten Besuch. Wieder gab es vieles zu sehen.
 Als Mitbringsel kauften wir Schmuck, Taschen, Figuren, Schuhe, Stoffe ... Natürlich war auch hier das Verhandeln des Preises ein fester Bestandteil.
Nach der Rückkehr in unsere Unterkunft aßen wir zu Mittag und bemühten uns, danach unseren Koffer zu packen. (Manchmal war es trotz der erlaubten 23 kg schwer, die Einkäufe uhterzubringen.) Bis die Koffer abgeholt wurden, hatten wir noch viel Zeit, bevor wir uns von userer Unterkunft verabschiedeten und das Koordinationsbüro der Partnerschaft besuchten. Von dort aus brachte uns Zoubert zum Flughafen. Jetzt gerade haben wir den Koffer abgegeben und warten auf unseren Flug um 21.15 Uhr.
Zusammengefasst lässt sich sagen, wir haben viele Erfahrungen gemacht, Abenteuer erlebt, viele neue Menschen kennengelernt und eine unvergessliche Zeit verbracht. Und dennoch freuen wir uns, unsere Familien wiederzusehen. Wir haben bestimmt viel zu erzählen, denn an diese Erlebnisse werden wir uns lange erinnern.
P.S. Auch am Flughafen gibt es manchmal Stromausfall (zweimal schon!).

Denise & Carolin


Mittwoch, 17. Juli 2013

14. Juli 2013

Um 4:30 Uhr saßen wir schon in unserem Bus und Zoubert fuhr uns durch die noch dunklen Straßen hinaus aus Musanze nach Kinigi. Am Straßenrand hielten wir und stiegen aus, um den Sonnenaufgang vor der beeindruckenden Silhouette der rwandischen Vulkane mitzuerleben. Zweimal hörten wir sogar Gorillabrüllen! Während eines Spazierganges in der kalten Morgendämmerung zogen wir so manchen verwunderten Blick auf uns, da wir uns an den Straßenrand knieten um kleine Vulkansteine am Boden einzusammeln.
Anschließend frühstückten wir in unserem Hotel. Manche besuchten noch einen Gottesdienst, der wider Erwarten unseren Gottesdiensten doch sehr ähnlich war.
Auf der Rückfahrt nach Kigali deckten wir uns erneut mit Sambusas und Bananenmuffins bei Sina Gérard ein, die wir uns unterwegs an einem Rastplatz schmecken ließen.
In unserer Unterkunft in Kigali ruhten wir uns aus. Nachmittags ging es dann weiter auf ein Musikfestival: „Kigali Up“. Im Laufe des Nachmittags/ Abends füllte sich das Gelände vor dem Amahoro (Friedens)Stadium Kigalis. Leider war der Eintritt (etwa 2,50 Euro) für die meisten Rwander zu teuer. Viele hatten sich vor dem Zaun versammelt um mitzuhören. Über traditionelle Musik bis hin zu Hip-Hop und Gospel aus ganz Afrika wurde hier alles geboten. Einige ergatterten sich auch Autogramme von den Künstlern.
Gegen 20 Uhr verließen wir das Festival und fuhren ins „Papyrus“ zu unserem Abschlussessen. Begeistert stürzten sich alle auf die doch sehr europäischen Speisekarten und genossen zum ersten Mal seit 2 Wochen eine Pizza oder einen Crêpe. Wir Schüler überreichten den Verantwortlichen noch kleine Dankesgeschenke. Unsere „Präsidentin“ Marina bekam ein Mancala-Spiel (IGISORO), ein Brettspiel, welches früher traditionell mit Bohnen gespielt wurde. Viel zu schnell neigte sich der Abend dem Ende zu und manchem wurde es auf der Dachterrasse mit Blick über das nächtlich erleuchtete Kigali melancholisch zumute. Um 00 Uhr wechselte dann die Musik im Restaurant: „Happy birthday“ schallte es durch den Raum und wir stimmten mit ein. Für Viviane hatten Marina und Felix einen Kuchen im Restaurant bestellt, der festlich hineingetragen wurde. So endete unser letzter Abend mit einer kleinen Geburtstagsfeier. 

Marina & Christa



13. Juli 2013

Heute waren wir viel unterwegs: Nach dem Frühstück in Kigali haben wir uns auf den Weg in den Norden nach Musanze gemacht. Bei Sina Gérard legten wir einen kleinen Stopp ein und kauften uns Sambusa, mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen, als Mittagessen und dazu Bananenmuffins. Unser Busfahrer Zoubert suchte uns einen schönen Platz am Straßenrand aus, wo wir picknickten und die Aussicht auf Ruandas Hügel genossen. Angekommen in Musanze bezogen wir kurz die Zimmer und fuhren dann zu unserem Treffen mit einem ruandischen Künstler. Er zeigte uns sein Atelier und erzählte uns von seiner Arbeit. Dann durften wir selbst ans Werk: Uns wurde erklärt, wie man ruandische Ohrringe herstellt. Girge und Marina schlugen mit einem Hammer die Kronkorken platt, dann werden diese mit Stoff überzogen und am Ende zusammengenäht. Andere unserer Gruppe durften sich mit Farbe und Pinsel auf einer Leinwand  verkünsteln.
Zurück in unserer neuen Unterkunft hatten wir ein wenig Zeit für uns und trafen uns dann zu einer Feedbackrunde, um unsere Eindrücke und Erfahrungen über die Reise auszutauschen. Zum Abendessen gab es wie sonst auch Reis, Kartoffeln, Erbsen, Karotten und Hühnchen. Manche von uns gingen danach direkt auf die Zimmer, während wir anderen noch die Bekanntschaft mit einer Gruppe aus den USA machten. Es wurde viel gekichert und Erfahrungen wurden ausgetauscht. Da wir morgen früh raus mussten, gingen alle etwas früher zu Bett.

Anna & Viviane




Montag, 15. Juli 2013

12. Juli 2013

Nach dem Frühstück besuchten wir die Assoziation „Avega“. Sie wurde 1995 von einigen Witwen des Genozids gegründet, um sich gegenseitig bei dem Wiederaufbau ihres alltäglichen Lebens zu unterstützen. Mittlerweile hat diese Gemeinschaft 22 000 Mitglieder und ist erfolgreich auch in ihrer Arbeit mit Waisenkindern.
Vor dem Mittagessen holten wir noch unsere maßgeschneiderten Kleider ab. Strahlend verließen wir das Geschäft.
Den Nachmittag verbrachten wir in einem Künstlerdorf, wo verschiedene Künstler ihre bunten Taschen, Holzfiguren, Schmuck und Trommeln anboten. Wir deutschen Schüler versuchten uns mehr oder weniger erfolgreich im Feilschen.
In unserer Unterkunft gönnten wir uns eine kleine Pause und setzten uns anschließend zusammen um die gewonnenen Eindrücke über unser Thema „Aufarbeitung des Genozids“ zu reflektieren und zu diskutieren.
Nach dem Abendessen trafen wir Herr Nieden und Felix in einer Bar namens „Sundown“. Dort unterhielten wir uns bei guter Musik. Anschließend gingen wir ins „Papyrus“, eine Disko.

Zurück in unsrer Unterkunft fielen wir in unsere Betten.





Samstag, 13. Juli 2013

11. Juli 2013



Um 5 Uhr klingelten die ersten Wecker. Müde, aber voller Vorfreude krochen wir aus unseren Zelten um den Sonnenaufgang mitzuerleben. Leider war der Himmel sehr bewölkt, die rote Sonne kam dann aber doch noch zum Vorschein. Zum Frühstück gab es Croissants und 60 Bananen für unsere 30-köpfige Gruppe. Nach dem Zeltabbau gab es einige Schwierigkeiten. Leider hatte das Busunternehmen unseres lieben Busfahrers, verboten den Bus zu Safarizwecken im Park einzusetzen. Felix (ein Freiwilliger vom Koordinationsbüro) löste schließlich das Problem: Wir nahmen den zuvor als Gepäcktransporter genutzten Jeep vom Jumelage-Club, räumten die Heckfläche frei und starteten unsere Tour in zwei Gruppen. Je eineinhalb Stunden fuhren wir auf der Ladefläche sitzend durch das Gelände. Wir hatten richtig Glück. Wir sahen Giraffen, Zebras, Warzenschweine, Antilopen und Büffel. Mit der gesamten Gruppe machten wir uns danach auf zum See. Dort entdeckte unser Guide Nilpferde und Affen. Dann auf dem Rückweg die große Überraschung: Im Gebüsch versteckte sich ein Elefant! Glücklich und geschafft traten wir den dreistündigen Heimweg an.
In unserer Unterkunft in Kigali bezogen wir unsere Zimmer und gönnten uns eine Mittagsruhe. Duschen ohne fließendes Wasser erwies sich als eine Herausforderung.
Zum letzten gemeinsamen Abendessen fuhren wir mit unseren Partnerschülern in ein Restaurant namens „Chez Lando“. Der Bürgermeister von Ruhango, der letztes Jahr schon mal das MSG besucht hatte, traf mit ein bisschen Verspätung ein und hieß uns in seinem Heimatland herzlich willkommen. Hungrig bedienten wir uns an dem reichlichen Buffet und genossen den seltenen Kuchen und Obstsalat zum Nachtisch. Danach hieß es Abschied nehmen von unseren rwandischen Freunden. Nach vielen Umarmungen, manchen Tränen und dem Versprechen in Kontakt zu bleiben, trennten wir uns.
Nach der kurzen Nacht freuen wir uns jetzt auf unser Bett.

PS: Von allen ganz liebe Grüße an unsere Familien und unsere Freunde!

Christa, Pascale und Svenja






Donnerstag, 11. Juli 2013

10. Juli 2013


Nach unserem aus  Kigali gewohnten Frühstück mit Weißbrot , Rührei und Honig ging es zu unserem ersten Marktbesuch. Was sehr chaotisch, eng und voll wirkte, hatte doch seine Ordnung. Es gab Stände mit Fisch, Gemüse (Tomaten, Avocado, Karotten, Auberginen), Obst (Mandarinen, Bananen, Baumtomaten, Maracuja) und anderes wie z.B. Maismehl, Bohnen und Ingwer. Weiter hinten konnte man alles an Stoff, Schuhen, Schmuck und Kleidung (secondhand) finden. Bei den Näherinnen nebenan gab es auch gleich die Möglichkeit, sich aus den gekauften Stoffen etwas nähen zu lassen. Außerdem bekamen wir von Felix die Aufgabe gestellt, 60 Bananen und einen Sack Kartoffeln für das Abendessen und Frühstück im Akagera Nationalpark zu kaufen. Die Verkäuferinnen waren doch recht überrascht über die Menge J
Über das Wiedersehen mit dem Jumelage-Club unserer ruandischen Partnerschule im „Karibu“, haben wir uns alle sehr gefreut.
Nach einer Fahrt in dem engen und heißen Bus kamen wir auf unserem Zeltplatz an und begannen schnell, bei untergehender Sonne die Viermann-Zelte aufzubauen. Zu Abend aßen wir gemütlich bei Musik und Lagerfeuer. Mit gemeinsamem Singen und Gitarrenbegleitung beendeten wir den Tag.

Anna & Carolin





9. Juli 2013

Heute Früh traten wir die Rückreise nach Kigali an. Die dreistündige Fahrt nutzten wir zum Ausruhen und Erholen.
In der Hauptstadt angekommen besuchten wir zuerst ein kleines Restaurant namens Karibu, danach suchte zuerst die eine, dann die andere Hälfte unserer Gruppe eine Schneiderei auf, um Stoffe und Schnitte für ruandische Kleidungsstücke auszuwählen. Leider waren die Preise höher als gedacht, sodass sich heute fast niemand für ein Kleid oder Hemd entscheiden konnte.
Anschließend besuchten wir die Genozid- Gedenkstätte und das Dokumentationszentrum IBUKA. Die Organisation IBUKA unterstützt unter anderem die Überlebenden des Genozids und arbeitet an der Aufarbeitung des Völkermordes. Wir erfuhren einige interessante, neue Dinge, zum Beispiel, dass es auch einige Hutu gab, die passiven Widerstand leisteten, indem sie Tutsi versteckten und ihnen zur Flucht aus Ruanda verhalfen.
Gegen Abend unternahmen wir auf der Suche nach einem Supermarkt einen kurzen Stadtbummel durch Kigali, jedoch war sie nicht erfolgreich, da die meisten ruandischen Märkte in Sachen Angebot und Hygiene nicht viel zu bieten haben.
Morgen werden wir in den Akagera- Park fahren, da wir dort keinen Empfang haben, wird der nächste Beitrag voraussichtlich erst am kommenden Freitag erscheinen.

Denise & Leonie





Montag, 8. Juli 2013

8. Juli 2013


Muraho vom Kivu-See

Heute konnten wir das erste Mal seit unserem Aufenthalt in Ruanda ausschlafen. Nach einem typisch ruandischen Frühstück mit Ciapatti und Ei wanderten wir entlang des Kivu-Sees. Man fühlte sich wie am Mittelmeer, da Palmen und bunte Blumen den Weg begrenzten. Gegen Mittag verbrachten einige von uns ihre Zeit damit, nach Kibuye zum Markt zu laufen um Schmuck, Stoffe und Souvenirs zu kaufen, andere sonnten sich am See. Wir entschlossen uns eine zweistündige Bootstour zu unternehmen, um den Sonnenuntergang vom Wasser aus zu genießen. Dabei steuerten wir auch zwei kleinere Inseln an. Auf der einen Insel gab es Flughunde zu entdecken, die durch Aufscheuchen des „Bootsmannes“ über unseren Köpfen flogen, auf der anderen Insel sollte angeblich ein Affe leben, der sich uns aber nicht zeigen wollte. Auf der Suche nach ihm genossen wir die wunderschöne Aussicht auf die untergehende Sonne. Gemütlich ließen wir den Abend mit Kartenspielen und Gesprächen ausklingen. Morgen werden wir unsere Weiterreise nach Kigali antreten.

PS.: Leider hat ein Großteil von uns keinen Handy- Empfang, sodass Telefonate und das Schreiben von SMS nicht möglich sind!

Denise & Leonie 





7. Juli 2013


Nach der eher kurzen Nacht, wurden wir heute morgen um ca. 7 Uhr von unseren Weckern geweckt. Unsere Reise ging heute weiter nach Kibuye , weshalb wir unsere Koffer packen mussten, die sich jedoch nur schwer schließen ließen :)

Um 10 Uhr ging es dann los Richtung Nyanza, wo wir den Königshof besuchten. Ausgestellt waren der traditionelle und der moderne Königspalast. Die frühen „Paläste“ bestanden aus einer großen Strohhütte, in der der König lebte, und zwei kleinen Hütten, in denen Milch und Bier hergestellt wurde. Der moderne Palast, der von den Belgiern für den ruandischen König gebaut wurde, war dagegen ein richtiges Haus, mit einer großen Gartenanlage. Anschließend konnten wir noch einen Blick auf die ruandischen Kühe werfen, die besonders durch ihre riesigen Hörner auffielen.

 Danach ging es über klapprige,unstabile Brücken (wir dachten echt, dass sie uns nicht aushalten) und  unebenen Wegen, vorbei an kleinen Dörfern weiter nach Kibuye. Ein Bus voller „Muzungus“ ( Weißer) ist in diesen abgeschiedenen Gegenden eine richtige Attraktion.  Alle schauten uns hinterher und winkten uns. 
Während der  Fahrt begegneten wir auch vielen kleinen Kindern, denen wir unsere leeren Plastikflaschen zugeworfen haben, da sie diese als Behälter gebrauchen können. 

 Nach der dreistündigen Pistenfahrt kamen wir dann endlich am Kivu-See an. Die Unterkunft ist einfach unglaublich toll, direkt am See gelegen und mit sehr komfortablen Zimmern, worüber wir uns alle sehr gefreut haben.
Hier konnten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang und die Lieder der Fischer bestaunen. 
Zum Abschluss des Tages haben wir ein leckeres Buffet bekommen. 
Mit Spiel und Spaß ließen wir den Tag ausklingen. 

Jonas und Sarah 








6. Juli 2013


Unseren heutigen Tag starteten wir mit einem Volleyballmatch an unserer Partnerschule. Ganz zum Erstaunen der ruandischen Schüler spielten MSG Landau gegen ES Ruanda Gleichstand. Nach einem gemeinsamen Maisbreiessen, bei dem unter anderem Fragen, wie „Which boys are more beautiful, the ones in Ruanda or the ones in Germany?“ diskutiert werden konnten ging es weiter. Zusammen mit einigen Mitgliedern des APS, eine Gruppe von Leuten, die sich um Konfliktlösung auf den Hügeln kümmert, fuhren wir eine zweistündige Piste bis zu einem Dorf. An dieser Stelle wollen wir noch etwas hinzufügen, was uns ziemlich geschockt hat: Laut einer ruandischen Studie leben 48% der Bevölkerung am Existenzminimum. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass die Armutsgrenze in Ruanda nicht etwa bei einem Dollar pro Tag liegt, sondern bei nur 20 Cent. Aufgefallen ist uns auch, dass die Modernisierung, die wir in Kigali beobachten konnten, in den Dörfern völlig unbemerkt bleibt. 
In einem großen Saal präsentierte sich uns eine Assoziation, bestehend aus Tätern, Opfern und Beteiligten des Genozides 1994 und stand uns für Fragen zur Verfügung. Es viel uns zunächst nicht leicht, mit unserem Wissen über die ruandische Geschichte diesen Menschen ohne weiteres in die Augen zu sehen. Doch als sowohl Überlebende als auch Täter begannen, uns offen ihre persönliche Geschichte anzuvertrauen, schöpften wir Mut und formulierten unsere Fragen. Nach einem sehr berührenden und aufschlussreichen Gespräch verließen wir den Saal mit Bewunderung und Respekt für diese Menschen, die es schaffen, sich innerhalb von 20 Jahren solche grausamen Verbrechen zu verzeihen um nun gemeinsam am Frieden in Ruanda zu arbeiten.
Anschließend fuhren wir zurück zu unserer Partnerschule um dort unseren letzten gemeinsamen Abend zu verbringen. Mit Aufführungen von traditionellem ruandischen Tanz, zwei Liedern (Ein Kompliment & Lion sleeps tonight) und Tänze unserer deutschen Gruppe als auch Lobworten an die Partnerschaft beider Schulen war der Abend eindeutig gelungen. Nach Programmende stand die Halle zum freien Tanz zur Verfügung. Unseren ruandischen Freunden scheint der Rhythmus im Blut zu liegen und so verbrachten wir den Rest des Abends mit Lernen ruandischer Tänze und hatten wahnsinnig viel Spaß. Nicht ganz ohne Tränen aber mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen kehrten wir nach Gatagara zurück.

Pascale & Svenja







Samstag, 6. Juli 2013

5. Juli 2013


Hallo,
gemeinsam mit einigen Partnerschülern haben uns wieder mal auf den Weg nach Butare gemacht. Man kann nicht aufhören die faszinierende Landschaft mit ihren Hügeln und den Lehmhäusern zu bewundern. Immer noch freuen wir uns über die begeistert winkenden Kinder.
Unser Ziel war das Nationalmuseum. Dort wurde uns von den ruandischen Schülern ausführlich alles über ihre Tradition und  Kultur  erzählt. Die Ausstellung hat uns sehr gefallen, vor allem die traditionelle Hütte, die im Museum aufgebaut war. Besonders hat es uns der Souvenirshop im Eingangsbereich angetan. Wir kauften viele Souvenirs, von geflochtenen Körben bis hin zu Schmuck.
Anschließend sind wir in die Stadt gefahren um ein Marktgebäude zu besuchen. Dort herrschte geschäftiges Treiben. Es wurde alles Mögliche angeboten: Elektronik, Obst, Fische, Schüsseln, Putzmittel, Stoffe und noch viel mehr. Unsere Partnerschüler begleiteten und unterstützten uns beim Handeln. Am Ende waren ein paar der Gruppe reich beladen mit bunt-gemusterten Stoffen, die zum Schneidern eigener Klamotten dienen sollen.
Danach gab es ein leckeres Mittagessen in einem örtlichen Restaurant.  
Zurück in unserer Partnerschule veranstalteten wir mit den Mitgliedern der Jumelage-Clubs Workshops, wobei wir unter Anderem eine Flagge gestalteten, deutsche Tänze einstudierten, Freundschaftsbändchen knüpften und über die zukünftige Partnerschaft diskutierten. Abschließend versammelten wir uns alle in der großen Halle, um gemeinsam den Film „Les intouchables“ (Ziemlich beste Freunde) zu schauen.
Nach dem Abendessen bereiteten wir den letzten Abend an unserer Partnerschule vor.
Wir freuen uns alle auf morgen, sind aber ein bisschen traurig, dass wir unsere neuen Freunde das vorerst letzte Mal sehen werden.

Martin & Girge





Freitag, 5. Juli 2013

4. Juli 2013


Tagesausflug zum Regenwald Nyungwe


Muraho,

Heute ging unser Tagesausflug in den Regenwald Ruandas, dem Nationalpark Nyungwe, mit einigen unserer Partnerschüler, einer Studentin aus Belgien und zwei Ruander, die in unserer Unterkunft in Gatagara arbeiten. .Nach ca. 150 km, also 3-4 Stunden Fahrt, kamen wir endlich am Zielort an, wo wir unsere Guides trafen. Während der Fahrt konnten wir die wunderschöne Landschaft Ruandas bewundern, die von Anbauflächen, wie Mais, Kaffee und  Reis bis zu grünen Meeren von Teefeldern bedeckt waren. Die Millionen Hügel zeigten aber auch Plätze, wie ein Lager, für die Flüchtlinge aus dem Kongokrieg, das sich über einen ganzen Hügel erstreckte, ein rasanter Schweinemarkt , oder riesige Reisanlagen, die von den Insassen des größten Gefängnisses von Butare bewirtschaftet wurden. Ein großes Schild  "Welcome to Nyungwe National Park" kündigte uns nun den Anfang des Regenwaldes an. Große, vom Staub der Straße verdreckte Bäume und Farne zäumten den Wegrand, und sogar kleine schwarze Affen konnte man am Wegrand sehen, was natürlich eine riesige Sensation für alle war.- „Oh mein Gott ein Affe!“ „Wo, wo, wooo?“-  Die Stimmung war so gut, dass Lieder, wie „Wo ist die Kokosnuss“, oder „Lion sleeps tonight“, während der Fahrt nicht fehlen durften, um uns auf den Regenwald einzustimmen bzw. einzusingen. Nachdem wir dann nun endlich unsere Guides abgeholt und den Startpunkt gefunden haben, ein  kleines Loch, das im Wald verschwindet, konnten wir nun unsere Tour antreten. Die Tour führte zu einem Wasserfall, vorbei an riesigen Farnen, uralten grünen Bäumen, plätschernden Bächen  über alte aus Holz gebaute Brücken und kleinen verschlungenen Wegen, die zum Teil auch sehr rutschig und kletterfreudig waren , wie aus dem Dschungelbuch. Nach 1,5 Stunden Wanderung erreichten wir dann den Wasserfall, der einen wunderschönen Ausblick bot, und auch einen kurzen Erholungsort. Als wäre es vorhergesehen, fing es an zu regnen im REGEN wald. Interessant waren dabei die Geräusche, die nun einsetzten, wie das andauernde Zirpen der Grillen sowie die unbeschreiblichen Rufe der Vögel. Nach einem nochmal eineinhalbstündigen Rückweg, war die Tour geschafft. Toll dabei war auch, dass wir mit unseren Partnerschülern  gut in Kontakt treten konnten, und uns nochmal besser über unsere Hobbys und Ansichten austauschen konnten. Nach der nun wieder ca. dreistündiger Rückfahrt und langen Tour, kamen wir erschöpft , aber glücklich in unseren Aufenthaltsort in Gatagara zurück, um dort noch was zu essen und den Tag, also die Workshops, die wir morgen mit unseren Partnerschüler machen werden, vorzubereiten. Erschöpft fielen wir ins Bett!

Maren und Jonas







3. Juli 2013


Hallo,

Nach kurzer Nacht standen wir heute um halb 7 auf, um um 7 zu Frühstücken, welches wie üblich aus Weißbrot, Marmelade ,Nutella und Omlette bestand. Außerdem wurden uns Tee, Milch, Kaffee und frische Früchte angeboten.
Um acht fuhren wir mit Schülern unserer Partnerschule nach Butare, um dort an einem Seminar zum Thema Konflikte und Traumata teilzunehmen. Zuerst stellten wir durch eine Art Voting dar, dass jeder eine andere Definition von Konflikten hat. Dazu stimmten wir über Statements ab ,ob ein Konflikt vorliegt. Danach klärten wie und warum ein Konflikt entsteht. Im Zuge dessen verglichen wir die Schul-AG „die Streitschlichter“ mit den in Ruanda vorliegenden „Versöhnungsarbeitern“. Nach langer Diskussion in vier Sprachen lernten wir durch ein beeindruckendes Rollenspiel die schwerwiegenden Folgen eines Traumas kennen. Dabei ging es um den fantastisch gespielten Zusammenbruch, der aufgrund eines Traumas durch den Genozid verursacht wurde. Im Zuge dessen bekamen wir Übungen beigebracht , um traumatisierten Menschen zu helfen. Diese basieren auf gezielten Berührungen an Bauch und Brustkorb, und auf tiefes Ein- und Ausatmen, welche Entspannung erzeugen soll.

Danach gab es dann das wohlverdiente Mittagessen. Dort gab es ein Buffet mit Nudeln, Pommes, Bohnen, Fleisch, Erbsen, Reis, Bananengemüse. Natürlich wurde auch hier frisches Obst, wie Orangen und Maracujas angeboten.

Nach dem Mittagessen ging es dann mit einer Diskussion über den Zusammenhang von Traumata und Konflikten weiter. Um gezielt einen Konflikt zu erzeugen sollten wir Teilnehmer an einem interessanten Spiel teilnehmen. Dazu bildeten wir vier Gruppen, welche einzelne Dörfer um einen großen See repräsentieren sollten. Jede Gruppe hat 15 kleine Zettel bekommen, welche als Währung benutzt wurden, um das Geld des Dorfes zu vermehren konnte man Fischfang betreiben. Es gab jeweils zwei Boote zur Auswahl: ein kleines, traditionelles und ein großes, modernes welche mehr Fische, also Geld brachten als die kleinen. Wenn jeder das kleine rote Boot nimmt, bekommt jedes  Dorf ein Punkt mehr, aber sobald ein modernes Boot keine Konkurrenz hatte bekamen die anderen Dörfer keine Fische/ Punkte ab und das Dorf welches es benutzt ziemlich viel plus Punkte. Jedoch wenn jedes Dorf ein solches modernes Boot nimmt, bekommt jeder ein Punkt abgezogen, weil nun  nicht genügend Fische mehr vorhanden sind.  Wichtig war den anderen Dörfern vertrauen zu können um einen gemeinsamen Weg zum überleben zu finden. Anfangs muss man zugeben hat dies uns wirklich schwer gefallen, da wir nur an das Wohl unseres Dorfes gedacht haben.

Letztendlich haben sich alle doch verständigt und so wurde der Konflikt gelöst.

Es wurde noch ein Abschlussgespräch geführt in dem wir alle unsere Eindrücke den anderen mitteilen sollten und dann haben wir uns noch alle herzlich bedank und verabschiedet und uns auf den Heimweg gemacht. Die kleine Sensation der Heimfahrt waren ein paar kleine Äffchen und der bei traumhafter Kulisse untergehenden Sonnenschein.

Nach unserem Abendessen welches aus Reis, Pommes und Kaninchen bestand  haben wir uns im Fernsehraum unserer Einrichtung getroffen und die nächsten Tage besprochen.


Martin & Girge


Mittwoch, 3. Juli 2013

2. Juli 2013

Wir entschuldigen uns für die Verspätung, leider hatten wir Probleme mit der Internetverbindung :-)

Heute Morgen ging es für uns alle früh los. Nachdem wir um 6 Uhr geweckt wurden, fuhren wir schon kurz vor sieben zu unserer Partnerschule. Den Unterricht, den wir in Kleingruppen begleiteten, begann um 7.30 Uhr. Die Schüler zogen uns voller Begeisterung in ihre Klassenräume.
Der Beginn des Unterrichts unterschied sich vor allem durch Gesang und Gebet. Wir waren beeindruckt und überrascht, mit welcher Leidenschaft und Ernsthaftigkeit die Schüler dies taten. Selbst aus den benachbarten Zimmern konnte man die Lieder der anderen Klassen hören.
Der Unterricht war ähnlich wie in Deutschland. Wir schrieben teils sogar erste Tests und führten Gruppenarbeiten durch. Neben bekannten Fächern wie Biologie, Französisch oder Chemie gab es auch Unterricht über Business und Umgang mit dem Computer. Entgegen unseren Vorstellungen, war der Unterricht teils sehr gelassen, jedoch immer respektvoll und diszipliniert. Bei jeder Frage und Antwort stehen die Schüler selbstverständlich auf.

Im Gegensatz zu unserem Schulsystem endet die primary school erst mit Klasse 6 und die darauf folgende secondary school beinhaltet die Klassen 7 bis 12 (Senior 1-6 Secondary).
Die größte Klasse besteht aus 60 Schülern. In den Klassen herrscht teils ein recht großer Altersunterschied.
Die Klassenzimmer sind mit einfachen Holzbänken ohne Lehne ausgestattet, auf denen man meist zu dritt sitzt (ziemlich unbequem und eng).
Häufig wurden wir gebeten, Deutsch zu unterrichten und etwas über unser Land zu erzählen. Im Gegensatz dazu, brachten sie uns ein paar Ausdrücke in Kinyarwanda bei. Einige von uns hatten gegen Ende des Tages ein regelrechtes Wörterbuch in ihrem Block.
Zwischen den Unterrichtsstunden übernimmt immer ein Schüler der Klasse die Aufgabe, alle im Überblick zu behalten. In der Pause (nach der dritten Stunde) wurde für uns ungewöhnlich in großen Kreisen begeistert gesungen und geklatscht- für uns in deutschen Schulen unvorstellbar.
Unser Mittagessen um 1 Uhr bestand aus einer großen Portion Reis und Bohnen. Die nebenbei laufende Musik hat uns sehr gut gefallen (es waren sogar einige bekannte, amerikanische Lieder dabei).

Danach haben wir verschiedene Clubs (AG´s) besucht. Es standen English, Scouts, Red Cross, Environment und Survivor Club zur Auswahl. Neben vielen Fragen an uns, waren sie sehr daran interessiert deutsche Lieder und Spiele zu lernen. Im Englisch Club gab es verschiedene Diskussionen. Danach haben wir ihnen „der Fuchs geht um“ beigebracht. Sie waren total begeistert von einem so einfachen Spiel. Wir hatten sehr viel Spaß J
Mit einem gemeinsamen Filmabend haben wir unseren ersten Schultag beendet. Obwohl diese freiwillige Aktion lange nach Schulschluss stattfand, kamen alle in ihren Schuluniformen und füllten die gesamte Halle.
Nach dem Abendessen in Gatagara (mit Kochbananen und Fisch) und einer Eindrucksrunde, zum Austauschen unserer Erlebnisse, waren wir dann doch sehr müde.

Anna, Carolin und Sarah



1. Juli 2013



Nach dem Frühstück gingen wir auf unsere Zimmer um unsere Koffer zu packen. Bis unser Bus kam, hatten wir noch etwas Zeit und nutzten diese um uns bei einem Spaziergang ein wenig umzuschauen. Überall saßen die Menschen vor ihren Lehmhäusern und hielten in ihrer Arbeit inne, wenn sie uns sahen. Die Erwachsenen schauten uns oft erst kritisch an, doch sobald wir ihnen zulächelten und winkten, erwiderten sie dies sehr herzlich. Die kleinen Kinder schauten uns fasziniert nach und kamen auf uns zu gerannt um uns zu umarmen und anzufassen.

Auf unserer Fahrt zu unserer neuen Unterkunft in Gatagara bekamen wir einen Einblick in Ruandas Landschaft: die grünen Hügel, kurvige Landstraßen, auf denen immer wieder Menschen mit Körben voll Bananen auf dem Kopf zu sehen waren und die kleinen Hütten, in denen es für uns unvorstellbar ist zu leben.

Angekommen, haben wir erst etwas Warmes zu essen bekommen: Maniok-Suppe, Reis, Nudeln, Kartoffeln und Fleisch, zum Nachtisch gab es Maracuja, Baumtomaten und „grand Michel“ (eine Bananensorte).

Dann war es endlich soweit! Wir sind zum ersten Mal zu unserer Partnerschule, der „École Secondaire De Ruhango“, gefahren. Wir alle waren völlig überwältigt von dem herzlichen Empfang der Schüler, die alle trotz Feiertag in einer großen Halle versammelt waren. Der Jumelage-Club (die „Patnerschafts-AG“) schenkte uns vor dem Eingang T-Shirts und eine Art Schülerzeitung, die sie extra für uns zusammengestellt hatten. Als wir die Halle betraten, begannen alle Schüler zu jubeln und zu klatschen. Das war ein seltsames Gefühl für uns, da sie so begeistert waren uns zu sehen. Es wurden verschiedene Reden unter anderem vom Schulleiter gehalten, von denen wir leider nicht viel verstanden haben.
Besonders gefallen haben uns die Tanzaufführungen, vor allem als die Schüler von der Bühne herunterkamen, uns an die Hände nahmen und mit uns tanzten. Nach dem Empfang hatten wir den Rest des Nachmittags Zeit, um die Schule zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen. Auch hier waren wir ziemlich überwältigt. Die Schüler stürmten auf uns zu. Alle wollten uns die Hand geben, uns umarmen und berühren. Besonders fasziniert waren sie von unseren Haaren, die sie gar nicht mehr loslassen wollten. Im Gegensatz zu den anderen unserer Gruppe, haben wir beide es geschafft zusammen zu bleiben. Ein Mädchen namens Alicia zeigte uns die Klassenräume, das Lehrerzimmer, die Kuh und die Schweine. Um uns herum bildete sich ein Kreis von ca 40 Schülern, die alle etwas fragen wollten. Auch hier war es sehr schwer sie zu verstehen und wir mussten auf Englisch und Französisch oft nachhaken. Sie wollten unbedingt, dass wir ihnen etwas vorsingen und tanzen. Daraufhin sagen wir das Lied „Bibabutzemann“. Sie fingen total begeistert an mitzuklatschen und laut Butzemann im Takt zu rufen. Nach der Zeit fühlten wir uns von dem engen Körperkontakt etwas bedrängt. Es war anstrengend alle Fragen zu beantworten und dabei von allen Seiten angefasst zu werden. Sie fragten uns nach unserer Religion, nach Unterschieden zwischen Deutschland und Ruanda, was wir gern Essen und welchen Sport wir mögen, was wir für Musik hören oder ob wir einen Freund haben. Bei der Antwort „Nein“ boten sich gleich mehrere an und wollten näheren Kontakt zu uns aufbauen indem sie uns nach unseren E-Mail-Adressen fragten. Die Frage, „Ob wir noch unsere Eltern haben“, hat uns sehr berührt, da nur die Jüngsten unter ihnen das Glück haben, dass ihre Eltern den Genozid überlebt haben. Letztendlich waren wir dann froh in unserem Bus zurück nach Gatagara zu sitzen. Dort fühlen wir uns richtig wohl, denn die Zimmer sind größer und es gibt weniger Krabbeltiere. Es ist für uns schon wie ein kleines Zuhause.
Anna und Viviane